BBC-Pläne für zweites schottisches Radioprogramm werden konkreter

Die BBC hat ein Investitionsprogramm für ihre schottischen Regionalprogramme aufgelegt. Kernstück dessen íst der geplante Start eines eigenständigen englischsprachigen schottischen BBC-Fernsehkanals im Herbst 2018. Rund 34 Millionen Euro will sich die BBC den Kanal jährlich kosten lassen. Flaggschiff des Regionalprogramms soll eine tägliche einstündige Nachrichtensendung um 21 Uhr („Scottish Nine“) werden. Insgesamt 80 neue Stellen will die BBC für das Fernsehprojekt schaffen.

Aber auch die Pläne für ein zweites englischsprachiges BBC-Radioprogramm für Schottland werden langsam konkreter. Schottland soll nach dem Willen der BBC-Führung künftig zwei separate Hörfunkwellen erhalten – ein Wort- und Nachrichtenformat sowie ein Musikprogramm. Ende November 2016 hatte es bereits einen ersten Testlauf für ein schottisches BBC-Musikradio gegeben. Rund um das St. Andrews-Wochenende sendete damals für einige Tage das Eventradio BBC Radio Scotland Music Extra.
Neben ihrem englischsprachigem Hörfunkprogramm Radio Scotland produziert die BBC seit 1985 zusätzlich das schottisch-gälische Radio nan Gàidheal und seit 2008 auch gemeinsam mit der schottischen Regionalregierung den gälischen Fernsehkanal Alba, der in Schottland über DVB-T sendet.

Aus Schottland werden trotzdem immer wieder Stimmen laut, die von der BBC mehr Engagement „north of the border“ fordern. Die Rundfunkanstalt gibt nämlich deutlich weniger Geld in Schottland aus, als sie dort über die Rundfunkgebühr einnimmt. Künftig fließen immerhin 68 Prozent der Einnahmen aus den schottischen Rundfunkgebühren wieder zurück in den Norden. Das Geld wird in die schottischen Radio- und Fernsehprogramme sowie Produktionen, die aus Schottland für die landesweiten BBC-Programme zugeliefert werden, investiert. Aktuell liegt diese Quote bei eher mageren 55 Prozent – und damit deutlich niedriger als in Wales und Nordirland.

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