Alfred Zerban, Gründer der WDR-Verkehrsredaktion, gestorben

Alfred Zerban, langjähriger Leiter der WDR-Verkehrsredaktion, ist am 25. Juni 2014 im Alter von 80 Jahren gestorben. Als Gründer der WDR-Verkehrsredaktion rief er den Verkehrsfunk-Service 1970 ins Leben, um Urlaubs- und Fernreisende per Autoradio über die aktuelle Verkehrslage zuverlässig zu informieren. Damals ein absolutes Novum.

Aufgrund Zerbans Initiative erhielt der WDR als erste deutsche Rundfunkanstalt ein computergesteuertes Informationssystem, das die Qualität von Verkehrsinformationen deutlich verbesserte. Dem breiten Publikum wurde er vor allem mit seiner äußerst erfolgreichen Hörfunksendung „Freie Fahrt ins Wochenend“ bekannt. Über 25 Jahre lang lief das Programm immer samstagvormittags auf WDR 2. Darin testete er die Tauglichkeit von Autos, unter anderem mit Hilfe der legendären Rubrik „Marterstrecke“, einer Buckelpiste in der Wahner Heide. Darauf folgte dann stets seine legendäre Mahnung: „Fahren Sie bitte Vorsichtig – immer!“

„Viele WDR2-Hörerinnen und Hörer haben seine markante Stimme heute noch im Ohr“, weiß die heutige WDR2-Programmchefin Angelica Netz. „Neben seinem Auto-Sachverstand setzte er sich immer auch für die anderen Verkehrsteilnehmer ein, Radfahrer und Fußgänger lagen ihm sehr am Herzen!“ So gelte Alfred Zerban als Vater der Tempo 30-Zone. „Nach seiner Empörung über rasende Autofahrer in Stadtgebieten auf WDR2 wurde sein Vorschlag, Tempo-30-Zonen einzurichten, Anfang der 80er Jahre in vielen Kommunen umgesetzt.“ Für seine Verdienste um die Verkehrssicherheit erhielt Zerban das Bundesverdienstkreuz und wurde mehrfach mit dem Christophorus-Preis sowie dem Umweltschutz-Preis der Stadt Essen ausgezeichnet. Im Februar 1996 ging Zerban in den Ruhestand.

Alfred Zerban, am 15. Juli 1933 in Essen geboren, begann seine Laufbahn am 1. Mai 1965 im WDR und wurde als Redakteur mit besonderen Aufgaben in der Abteilung Wirtschaft beschäftigt. Am 1. Juli 1971 gründete er die Verkehrsredaktion in der Programmgruppe Wirtschaft und Verkehr und übernahm deren Leitung. Zuvor war er nach einer Ausbildung zum Industriekaufmann und einem Volkswirtschaftsstudium zunächst bei der Teerbau GmbH in Essen tätig, danach Redakteur der Zeitschrift „DM“ und von 1963 bis 1965 Stv. Leiter der Wirtschaftsredaktion beim Hessischen Rundfunk.

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