Tschechischer Rundfunk kann Infowelle auf UKW bringen

Der Tschechische Rundfunk kann sein Infoprogramm ČRo Plus künftig über UKW verbreiten. Eine entsprechende Gesetzesänderung wurde durch das tschechische Parlament beschlossen. Die Infowelle muss allerdings werbefrei bleiben. Die UKW-Frequenzen sollen größtenteils durch Umplanungen im bestehenden Sendernetz des Tschechischen Rundfunks frei werden. Die Gesetzesnovelle muss noch durch den Senat und vom Präsidenten unterzeichnet werden. Losgehen könnte es dann frühestens ab Herbst 2015.

ČRo Plus entstand 2013 aus dem Zusammenschluss dreier Programme: dem Mittelwellenprogramm Český rozhlas 6, der Infowelle Rádio Česko, die als Sendefenster auf den UKW-Frequenzen der BBC in Tschechien sendete, und dem Digitalprogramm Leonardo. Český rozhlas 6 war 2002 als Nachfolgeprogramm des amerikanischen Radio Free Europe in Tschechien entstanden.
Nach der Übernahme der BBC-Senderkette durch den privaten Anbieter Lagardère Active CR war das Newsformat nur noch über DAB+, DVB-T, Satellit und als Sendefenster im Prager Regionalprogramm des Tschechischen Rundfunks zu hören.

Im Vorfeld der jetzigen Entscheidung war es zu einer Übereinkunft zwischen dem Tschechischen Rundfunk und den Privatsendern gekommen. Die gaben ihr Veto gegen den Ausbau der Infowelle auf, dafür gab ČRo u.a. seinen anhängigen Einspruch gegen die Übernahme der tschechischen UKW-Kette der BBC durch die Lagardère-Welle Radio Zet auf.

Ab März wird der Tschechische Rundfunk zudem ein Sendefenster seiner Jugendwelle Radio Wave in das Programm von  ČRo Vlatava aufnehmen. Radio Wave wird zwischen 19 und 20 Uhr zu hören sein. Radio Wave sendete von Anfang 2006 bis September 2008 in Prag über eine eigene UKW-Frequenz, musste diese aber wieder abgeben.

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