Stern startet Podcast über den Skandal um die gefälschten Hitler-Tagebücher

Der Stern startet morgen den zehnteiligen, wöchentlichen Podcast „Faking Hitler – die wahre Geschichte der gefälschten Hitler-Tagebücher“. Darin befasst sich das Magazin noch mal intensiv mit dem Skandal um die gefälschten Hitler-Tagebücher, der die Redaktion 1983 erschütterte und weltweit für Aufsehen sorgte. Mit bisher unveröffentlichtem Material nimmt der Podcast die Beziehung zwischen dem Fälscher Konrad Kujau und dem ehemaligen Stern-Reporter Gerd Heidemann genauer in den Blick.

Der Podcast rekonstruiert mehr als zwei Jahre im Leben von Kujau und Heidemann. Dafür wertete die Redaktion viele Stunden Tonbandmaterial mit Telefongesprächen zwischen den beiden Männern aus den 80er Jahren aus und lässt sie mit diesen Originalaufnahmen im Podcast zu Wort kommen. Zudem wurden Zeitzeugen, Historiker, Antiquitätenhändler und Sammler interviewt. Ergänzt werden diese O-Töne um Reportage-Elemente und Zitate aus den Tagebüchern. Als Erzähler fungiert der Journalist und Buchautor Malte Herwig, der zusammen mit Isa von Heyl rund ein Jahr lang für den Podcast recherchierte und die Tonbandaufnahmen in Heidemanns Privatarchiv entdeckte. Präsenteirt wird der Podcast von der Buchhandelskette Thalia.

Das Drehbuch stammt von Nilz Bokelberg, produziert haben Maria Lorenz und Frida Morische vom Berliner Podcaststudio Pool Artists.

Stern-Chefredakteurin Anna-Beeke Gretemeier über das Projekt: „‚Faking Hitler‘ ist die Aufarbeitung eines Stücks deutscher Mediengeschichte. Es ist unsere eigene Geschichte, mit der wir uns selbstkritisch auseinandersetzen. Als wir vor rund einem Jahr auf das Material stießen, haben wir erkannt, welche neuen Möglichkeiten sich damit journalistisch für uns bieten. Noch nie war jemand so nah dran an den Geschehnissen. „Damals konnten wir nicht wissen, dass zu unserem Start ein neuer Betrugsfall in den Medien aufgedeckt würde. Umso wichtiger erscheinen uns heute die erneute Aufarbeitung und die Erinnerung an diesen Fall von vor mehr als 35 Jahren – in Zeiten, in denen ‚Fake News‘ eines der am heißesten diskutierten Themen ist, auch über die Medienbranche hinaus.“ Stern-Head-of-Audio Isa von Heyl ergänzt: „Als Podcast produziert, lassen wir den Hörer den Betrug unmittelbar miterleben. Die ältere Zielgruppe, die den Skandal miterlebt hat, und eine jüngere Zielgruppe, die diese ganze Geschichte noch gar nicht kennt.“

Der zehnteilige Podcast „Faking Hitler“ ist ab 10. Januar immer donnerstags auf www.stern.de/faking-hitler und dem YouTube-Kanal des Stern zu hören sowie auf den Podcastplattformen iTunes, Spotify und Deezer.

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