SLM: Medienrat und Geschäftsführer Martin Deitenbeck einigen sich auf Auflösung des Arbeitsvertrags

Am 7. Februar vermeldete der Medienrat der Sächsischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (SLM) in einem knapp gehaltenen Pressestatement durchaus überraschend die Abberufung von Martin Deitenbeck als Geschäftsführer der SLM. Gestern ließ die SLM nun eine ausführlichere Mitteilung folgen.

Der Medienrat habe sich mit Martin Deitenbeck einvernehmlich und abschließend auf eine Auflösung seines Arbeitsvertrages zum 31. März 2019 geeinigt. „Die Gründe für die Abberufung des langjährigen Geschäftsführers liegen in erheblichen Differenzen zu wesentlichen Fragen der strategischen Ausrichtung der Arbeit der SLM. Martin Deitenbeck wurde bereits am 07.02.2019 mit sofortiger Wirkung vom Entscheidungs- und Beschlussgremium der SLM abberufen und bleibt bis Ende März beurlaubt“, wird als Begründung für den Wechsel an der SLM-Spitze angeführt.

„Zu den Gründen der Abberufung von Martin Deitenbeck gehört im Übrigen ausdrücklich nicht seine Mitarbeit an dem schwierigen Verfahren um den 2. bundesweiten DAB+-Multiplex“, erklärt die SLM zudem. Damit reagiert die Medienanstalt auf einen Bericht der Bild-Zeitung vom 13. Februar, die darin gemutmaßt hatte, Deitenbecks Abberufung könnte im Zusammenhang mit den Kontroversen rund um die Vergabe des 2. Digitalradio-Bundesmux stehen. „Bild“ berichtete zudem, dass der SLM eine Schadenersatzklage in Millionenhöhe von Seiten des Leipziger Unternehmers Steffen Göpel drohe. Dieser war bei der Vergabe des Plattformbetriebs für den 2. Bundesmux gegen das Konsortium „Antenne Deutschland“ unterlegen.

„Die Parteien verpflichteten sich über diese Information hinaus, zu den Inhalten bzw. den Gründen der Beendigung des Arbeitsverhältnisses Stillschweigen zu bewahren“, heißt es in der Mitteilung weiter. Der Medienrat werde zügig auf der Grundlage einer Ausschreibung einen neuen Geschäftsführer berufen. Man danke Martin Deitenbeck „für seinen engagierten Einsatz für den privaten sächsischen Rundfunk in den letzten 20 Jahren“ und hoffe, „dass er für die weitere Entwicklung des Rundfunks und der Medien in Deutschland seine Erfahrungen erfolgreich an anderer Stelle weiter einbringt.“

Weitere Einordnungen zu möglichen Hintergründen und Gemengelagen der sächsischen Medienpolitik finden sich im Artikel des sächsischen Medienblogs „Flurfunk Dresden“.

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