Radio für Roma-Minderheit in der Slowakei geplant

Ein Radioprojekt für die Roma-Minderheit hat UKW-Frequenzen im ostslowakischen Prešov und in Banská Bystrica zugeteilt bekommen. Rádio Roma, wie das Programm heißt, sendet bereits als Webradio und wird von Bürgerinitiativen getragen. Von der slowakischen Regierung erhält es finanzielle Unterstützung aus einem Topf für Minderheitenprojekte. Es soll dabei nicht nur für die Roma senden, sondern auch Vorurteile bei den Mitbürgern abbauen helfen. Die Situation der Roma-Minderheit in der Slowakei, wie in ganz Osteuropa, ist prekär und von Armut und Chancenlosigkeit geprägt. Ausgrenzung und Diskriminierung sind ein großes Problem, mancherorts wurden Mauern errichtet, die Mehrheit und Minderheit gar physisch voneinander trennen. Auch im Bildungsbereich kommt es zu Ausgrenzungen und es mangelt an Chancengleichheit. In der Slowakei leben rund 400.000 Roma, sie stellen ca. 7,5% der Bevölkerung. Ihr Siedlungsschwerpunkt ist der Osten des Landes.

Rádio Roma hatte sich auch um eine Frequenz in der mit 240.000 Einwohnern größten Stadt der Ostslowakei, Košice, beworben. Die Frequenz wurde aber, nach dem sich der Medienrat erst nicht auf einen der drei Bewerber einigen konnte, Anfang Juni an das Privatradio Rádio Sky vergeben. Das war bereits als Rádio Prešov in der gleichnamigen 90.000-Einwohner Stadt auf Sendung und hat sich erst im Juni in Rádio Sky umbenannt. Man versteht sich als Regionalradio und will mit seinem CHR-Format in den nächsten Jahren den ganzen Osten der Slowakei auf UKW versorgen.

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