NRJ startet in Flandern

Die internationale Radiomarke NRJ (ENERGY) kommt nach Flandern. Oder besser gesagt: NRJ kehrt zurück nach Flandern, denn in den 1990er Jahren gab es dort schon einmal einen eher kurzlebigen Ableger. Am 3. September 2018 beginnt in den Studios in Antwerpen der offizielle Sendebetrieb von NRJ Vlaanderen. Verbreitet wird das Programm über eines der vier im vergangenen Jahr neu vergebenen UKW-Stadtnetze. Rund 65 Prozent von Flandern werden mit der 15 Frequenzen umfassenden UKW-Kette abgedeckt. In Brüssel wird das flämische NRJ über 94,6 MHz zu hören sein, in Antwerpen auf 104,6 MHz. Im Juni veranstaltete der neue Sender, der eine Zielgruppe zwischen 14 und 44 ansprechen will, ein Casting, bei dem vier junge Moderatorentalente einen Job beim Sender ergattern konnten. Die flämische NRJ-Version gehört zu 50 Prozent der De Vijver Media (besitzt u.a. die TV-Gruppe SBS mit den Sendern Vier, Vijf und Zes), die wiederum dem Kanelnetzbetreiber Telenet gehört, und dem Medienkonzern Mediahuis (Zeitungen Standaard und Het Nieuwsblad). Mediahuis ist mit Nostalgie Vlaanderen mit einer weiteren NRJ-Marke schon länger im flämischen Radiomarkt präsent.

Große Kontroversen gab es um die 3. UKW-Städtekette. Diese war ursprünglich an ein neues Programm unter dem Namen „Hit!“ gegangen, das auch schon gestartet war. Die Vergabeentscheidung sammelte aber im März der belgische Staatsrat wieder ein. Woraufhin die Kette anschließend an den Mitbewerber TOPradio vergeben wurde, der mittlerweile auch auf den Frequenzen zu hören ist. Das 1996 gegründete TOPradio war in der Zeit bis zur Staatsrats-Entscheidung für einige Monate nur noch in Gent auf UKW zu empfangen, da die bisherigen Frequenzen anderweitig umverteilt worden waren und der Dancesender bei den überregionalen Lizenzen zunächst leer ausgegangen war. Ein großer Wermutstropfen ist allerdings, dass die eigentlich für Brüssel vorgesehene UKW-Frequenz 102,8 MHz der 3. Städtekette aufgrund von Einsprüchen aus Wallonien und Brüssel nicht eingesetzt werden kann. Dancefans in Brüssel müssen also auf DAB+ ausweichen.

VBRO, das die 2. Städtekette erhielt, hat seine neuen UKW-Frequenzen ebenfalls schon in Betrieb genommen. Der Brügger Privatsender wurde bereits 1981 gegründet und sendete bisher nur regional in West- und Ost-Flandern. Nun konnte man in weitere Teile Flanderns expandieren, so ist VBRO in Brüssel und Umgebung nun auf 105,0 MHz zu hören. Das Programm von VBRO wird von niederländischsprachiger Schlagermusik bestimmt. Die vierte UKW-Kette ging an Stadsradio Vlaanderen, die laut ihrer Facebook-Seite seit diesem Wochenende den Live-Sendebetrieb aufgenommen haben. Angekündigt ist ein Musikformat mit den größten Hits aller Zeiten, die Lizenz sieht einen Anteil von 30 Prozent niederländischsprachiger Musik vor. Ergänzt werden soll das Programm um Nachrichten und Informationen aus den Städten, in denen man sendet. In Brüssel nutzt Stadsradio die 107,9 MHz, in Antwerpen die 107,4 MHz.

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