Lizenz für Freies Radio Neumünster

In Schleswig-Holstein wurde gestern das erste nichtkommerzielle Lokalradio (NKL) von der Medienanstalt Hamburg Schleswig-Holstein (MA HSH) genehmigt. Damit kann der Verein Freies Radio Neumünster e.V. (FRN) mit dem Aufbau des Radiosenders beginnen.

Die Medienanstalt genehmigte dem Radioverein sein Programm in der Region Neumünster, Bordesholm, Nortorf und Padenstedt künftig über UKW zu verbreiten. Die Zulassung und Zuweisung konnten ausgesprochen werden, nachdem zuvor die Medienstiftung Hamburg / Schleswig-Holstein eine finanzielle Förderung des Freien Radios Neumünster beschlossen hatte.

Das selbstverwaltete Radioprojekt versteht sich als Alternative und Ergänzung zu bestehenden öffentlich-rechtlichen und privat-kommerziellen Angeboten. “Wir stehen in der Tradition der freien Radiobewegung, wie es sie in vielen Bundesländern bereits seit Jahrzehnten gibt. Es ist höchste Zeit das Schleswig-Holstein hier kein Schlusslicht mehr ist”, sagt Cristina Rubi vom Radioverein. In den kommenden Monaten steht der Bezug von Räumlichkeiten, die Erstellung des Programms und die Installation der Studiotechnik im Vordergrund.

Gesucht werden dafür ab sofort Radiopioniere, aktive Vereinsmitglieder und Förderer, die das Freie Radio Neumünster gemeinsam auf den Weg bringen wollen. Musik und Inhalte abseits des Mainstreams sollen im Vordergrund stehen, bei dem lokale aber auch überregionale und globale Themen und Debatten zur Sprache kommen. “Wir sind ein journalistisches, aber auch ein gesellschaftliches, politisches und soziales Projekt. Freies Radio zeigt immer auch Haltung und wendet sich aktiv gegen geschichtsvergessene oder rassistische Tendenzen. So bunt Neumünster ist, so bunt soll auch das Radioprogramm sein.”, fasst Stefan Tenner vom Radioverein die Ziele zusammen und lädt alle Interessierten zu den wöchentlichen Radiotreffen ein.

Neben der Region Neumünster sieht der geltende Medienstaatsvertrag Hamburg/Schleswig-Holstein (MStV HSH) die Verbreitung von nichtkommerziellen lokalen Hörfunkangeboten auch in den Regionen Flensburg und Rendsburg vor. Dort sind die Vergabeverfahren unter anderem wegen der noch nicht geklärten Finanzierungsgrundlagen ausgesetzt.

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