
Die finanzielle Situation zahlreicher Menschen ist aufgrund unterschiedlicher Umstände aktuell schwierig. Deswegen ist es dringend angeraten, Kosten zu sparen und die eigenen Finanzen zu optimieren. Die 50-30-20 Regel ist hierfür eine gute Strategie. Mit ihr ist es möglich, dass eigene Budget bestimmten Aufgaben zuzuweisen und hierdurch einen guten Überblick zu behalten. Was es mit der 50-30-20 Regel auf sich hat und wie sie sich am besten im Alltag umsetzen lässt, erklärt dieser Beitrag.

Kosten sparen ist gerade angesichts von Inflation und Energiekrise zwingend erforderlich.
Sparen angesichts von Inflation und Energiekrise
Die wirtschaftliche Lage ist derzeit stark angespannt. Das betrifft Privathaushalte ebenso wie öffentliche Einrichtungen. Insbesondere die Inflation belastet viele Menschen schwer. Gerade lebensnotwendige Dinge wie Lebensmittel sind in den letzten Monaten erheblich teurer geworden. Die Einkommen der Haushalte können hiermit meist nicht mithalten. Hinzu kommt eine massive Energiekrise, sodass auch Strom und Gas extrem teuer geworden sind. Das ist insbesondere auf den russischen Angriffskrieg zurückzuführen.
Angesichts all dieser Unsicherheitsfaktoren ist es dringend angeraten, die eigenen Finanzen zu optimieren. Hierzu gehört insbesondere, Kosten einzusparen und bestimmten Aufgaben ein ganz konkretes Budget zuzuweisen. Auf diese Weise behalten Verbraucher einen guten Überblick über ihre finanzielle Situation und die Gefahr einer Überschuldung sinkt.
Die Idee hinter der 50-30-20-Regel
Die 50-30-20 Regel ist eine Strategie zur Optimierung der eigenen Finanzen. Das Ziel ist es, das vorhandene Budget gezielt einzusetzen und hierdurch unnötige Ausgaben zu vermeiden. Das Schöne an der 50-30-20 Regel ist, dass sie funktioniert, ohne dass man finanzielle Einbußen im Alltag hinnehmen müsste. Das Geld wird lediglich anders aufgeteilt und erfüllt seinen Zweck deutlich besser.
Bei der 50-30-20 Regel wird das Budget drei großen Posten zugeordnet: Hierzu gehören die Fixkosten, die Freizeitkosten und Kosten für Investitionen und das Sparen. Hierbei werden keine konkreten Summen festgeschrieben, sondern Prozentsätze des verfügbaren Einkommens. Somit kann die 50-30-20 Regel selbst bei schwankendem Einkommen angewendet werden. Wenn durch eine Gehaltserhöhung einmal mehr oder durch eine unerwartete Ausgabe einmal weniger Geld zur Verfügung steht, erfüllt die Regel trotzdem ihren Zweck.
50% des Budgets für die Fixkosten

Für die Fixkosten muss der Löwenanteil des verfügbaren Einkommens eingeplant werden.
Der Großteil der regelmäßigen Kosten eines Haushalts sind Fixkosten. Hierzu gehören beispielsweise die Miete, die Kosten für Lebensmittel, Energiekosten und Ausgaben für Versicherungen und das Internet. Aus diesem Grund geht der Löwenanteil von 50% des zur Verfügung stehenden Einkommens an die Fixkosten. Hiermit werden alle lebensnotwendigen Dinge bezahlt, sodass sich Verbraucher hierüber keine Gedanken mehr machen müssen.
Es ist sinnvoll, für die Fixkosten ein eigenes Bankkonto einzurichten. Dann können 50% des verfügbaren Einkommens direkt vom Gehaltskonto auf das Konto für die Fixkosten überwiesen werden. Viele Verbraucher entscheiden sich dafür, Daueraufträge einzurichten. Das bedeutet, dass die Fixkosten direkt vom entsprechenden Konto abgebucht werden. Somit müssen sich die Verbraucher nicht monatlich immer wieder Gedanken darüber machen, sondern alle relevanten Dinge sind automatisch bezahlt.
30% des Budgets für die Freizeit
Zum Leben gehört deutlich mehr, als nur die lebensnotwendigen Dinge zu bezahlen. Man möchte in seiner Freizeit tolle Dinge erleben und eine Menge Spaß haben. Während einige Freizeitaktivitäten kostenlos sind, muss für andere Geld zur Verfügung stehen. Deswegen sollten laut 50-30-20 Regel 30% des verfügbaren Einkommens für Freizeit und Lifestyle eingeplant werden. Neben Ausflügen gehören hierzu auch Ausgaben für Kleidung, Bücher oder Restaurantbesuche. Ebenso kann das hier vorhandene Geld genutzt werden, um sich neue technische Geräte oder Unterhaltungselektronik zu besorgen.
Das Geld, das für die Freizeit zur Verfügung steht, bietet den Verbrauchern eine größtmögliche Flexibilität. Sie können es für ganz unterschiedliche Projekte und Vorhaben investieren und somit Monat für Monat eine gute Zeit verbringen. Es ist nicht zwingend erforderlich, das hier verfügbare Budget komplett aufzubrauchen. Ebenso ist es möglich, übrig gebliebenes Geld anzusparen, um es beispielsweise in einen Urlaub zu investieren.
20% des Budgets für Investitionen und zum Sparen
Das Leben ist nur in gewissen Grenzen planbar. Immer wieder kommt es zu unerwarteten Situationen und Ausgaben. Da ist es angenehm, wenn man einen Notgroschen zur Verfügung hat, um finanzielle Engpässe zu überstehen. Das ist beispielsweise dann der Fall, wenn das Auto kaputt geht und repariert werden muss. In einigen Fällen muss sogar ein neues Fahrzeug angeschafft werden. Ebenso kann es nötig werden, bestimmte Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen oder Spülmaschinen anzuschaffen. Auch hierfür muss Geld zur Verfügung stehen.
Nach der 50-30-20 Regel werden 20% des verfügbaren Einkommens für Investitionen und das Sparen zur Seite gelegt. Neben den genannten Punkten kann das Geld genutzt werden, um Kindern einen Auslandsaufenthalt oder eine optimale Ausbildung zu ermöglichen. Ebenso kann das hier vorhandene Geld für die eigene Altersvorsorge genutzt werden. Das Geld sollte direkt investiert oder beispielsweise auf ein Tagesgeldkonto überwiesen werden. So kann es arbeiten und Renditen erwirtschaften.
Darum ist die 50-30-20-Regel so sinnvoll
Das Schöne an der 50-30-20 Regel ist, dass sie den Nutzern einen guten Überblick über ihre Finanzen ermöglicht. Sie geben nicht einfach nach Belieben Geld aus, sondern haben ein konkretes Budget für alle Aufgaben zur Verfügung. Auf diese Weise wird eine größtmögliche Transparenz erreicht, die zu einem bewussten Umgang mit Geld führt. Zudem wird gezielt Geld eingesetzt, um zu sparen und für das Alter vorzusorgen. So muss man sich in keiner Situation Sorgen um unerwartete Ausgaben machen.
Ein weiterer Vorteil der 50-30-20 Regel ist, dass sie unabhängig vom Einkommen angewendet werden kann. Wer ein hohes Einkommen hat, kann das Geld auf die gleiche Weise aufteilen wie jemand, der nur ein geringes Einkommen zur Verfügung hat. Durch das Geld, das für Investitionen und das Sparen zur Seite gelegt wird, werden Rücklagen gebildet, auf die man in jeder Situation zurückgreifen kann. Das ist etwas, was im Alltag vieler Menschen zurzeit zu kurz kommt. Somit erzeugt die 50-30-20 Regel eine deutlich bessere Kontrolle über die Ausgaben und hilft dabei, monatlich etwas Geld zur Seite zu legen.
Fazit
Die 50-30-20 Regel ist in der Finanzwelt seit langem bekannt und seit vielen Jahren bewährt. Menschen mit ganz unterschiedlichem Einkommen haben sie genutzt, um eine größtmögliche Kontrolle über ihre Finanzen zu gewinnen. Eine Stärke der Strategie besteht in ihrer Nutzerfreundlichkeit. Sie kann ganz einfach und ohne Vorkenntnisse angewendet werden. Je früher das geschieht, desto schneller hat man eine gute Kontrolle über die eigenen Finanzen und spart Geld an.