Gesundheit – auch im Radio immer mehr beachtet

Gesundheitsratgeber aus dem TV oder in Magazinen kennen wir alle. Mehrfach wöchentlich gibt es auf den dritten Programmen die klassischen TV-Visitesendungen, in den Zeitschriften am Kiosk oder beim Arzt werden zig Krankheiten und Unpässlichkeiten beschrieben und erklärt und die absolute Gesundheitslektüre gibt es in der Apotheke. Aber auch die Radiostationen haben das Thema für sich entdeckt und bieten Gesundheitsthemen aus den Lautsprechern an. Diese Herangehensweise ist praktisch, denn Zuhörer können mühelos zwischen Stauende und Ampel Informationen erhalten. Um welche Themen es im Radio allgemein geht, zeigt dieser Artikel.

Gesundheitsthemen spielen im Radio eine zunehmend wichtige Rolle.
Gesundheitsthemen spielen im Radio eine zunehmend wichtige Rolle. Foto: Bru-nO (CC0-Lizenz) / pixabay.com

Formate zum Thema Gesundheit
Wie die Formate gehalten sind, ist oft senderabhängig. Mitunter ließe sich gar die Werbung miteinbeziehen, denn diese ist teilweise informativ aufgebaut. Die überwiegende Mehrheit der Formate besteht jedoch aus:

  • Aktuelle Information – diese Formate könnten von einigen Zuhörern als Werbung betrachtet werden, dienen aber der gesundheitlichen Aufklärung. Als Beispiele dienen die längeren Radiospots zur Grippeimpfung, zu allgemeinen Impfaufrufen, aber auch das Thema Verhütung und Geschlechtskrankheiten sind erneut sehr präsent.
  • Talkshows – das ist die Audio-Version der TV-Visitesendungen. Meist behandelt das Format aber nur ein Thema je Ausstrahlung und klärt über die Erkrankung, die Behandlung und vorbeugende Maßnahmen auf. In der Regel gibt es einen Experten in der Sendung, dem zum Ende hin noch Fragen gestellt werden können. Die Infomaterialien rund um das Programm können Zuhörer später auf der Webseite des Senders finden.
  • Themenwochen – einige Sender gehen hin und stellen wöchentlich ein neues Gesundheitsthema vor. So kann es fünf Tage lang zu festen Zeiten um Diabetes und die jeweiligen Typen, die Auswirkungen, Folgeerkrankungen oder Begleiterkrankungen gehen.

Manche Radiosender nutzen durchaus Erfahrungen der eigenen Redaktion, um eine Gesundheitssendung daraus zu schneidern.

Wichtige Themen
Die Radiothemen rund um die Gesundheit sind, wie auch in Magazinen oder dem TV, häufig jahreszeitlich bedingt. Herrscht in Deutschland Erkältungszeit, konzentrieren sich die Sendungen gerne auf Erkältungstipps und binden nun auch Zuhörer ein. Sie können im Studio anrufen und ihre ganz persönlichen Wunderwaffen gegen die schniefende Nase mitteilen. Diese allgemeinen Themen stehen zwar häufig unter dem Dach der Gesundheit, werden aber nicht unbedingt in einer eigenen Sendung behandelt. Stattdessen dient das ganze Tagesprogramm der Erkältungszeit. Ansonsten:

  • Allgemeine Vorsorge – hierunter könnten auch die jahreszeitlich bedingten Sendungen fallen, doch auch der Aufruf zum Impfen, die Wichtigkeit von Kondomen zum Schutz vor Krankheiten – all diese Themen fallen unter diesen Punkt. Wie bereits gesagt sind dies selten eigenständige Sendungen, sie werden eher täglich mehrmals mit ins Programm eingebracht oder runden die Werbeblöcke ab.
  • Volkskrankheiten – Diabetes, Herzleiden, Kopfschmerzen oder Migräne – diese Krankheiten werden gerne in Themenwochen oder speziellen Radiosendungen untergebracht. Bayern 2 hatte zuletzt erst die Radio-Visite zu Diabetes und stellt die Sendung aktuell als Podcast samt Infomaterialien zur Verfügung.
  • Erfahrungsberichte – sie werden gerne in Thementage oder Themenwochen behandelt. Die Grundlage ist, dass es sich um schwere Erkrankungen oder echte Volksleiden handelt. Im Zuge der Sendung werden jedoch nicht nur Ärzte befragt, sondern Patienten und Betroffene. Diese Sendungen können weit umfassend gehalten sein, denn es ist durchaus möglich, dass sich zum Thema Schlaganfall ein Tag nur mit der Pflege der Betroffenen durch Angehörige befasst.
  • Begleitete Behandlung – Antenne Bayern hat vor etlichen Jahren einen Mitarbeiter in eine Augenklinik begleitet. Der Mitarbeiter hatte eine Augenerkrankung und wollte sich im Zuge dessen die Augen lasern lassen. Der Sender war live dabei und informierte quasi live vom Behandlungstisch. Im Zuge der Tagessendung wurde allgemein über Augenerkrankungen, Korrekturmöglichkeiten wie zum Beispiel eine Katarakt-OP, aber auch über die Risiken der einzelnen Behandlungswege gesprochen.

Wenn sich auch die Formate gerne an gerade aktuellen Themen orientieren, so greifen sie doch immer wieder Erkrankungen, Leiden oder die Probleme, die Angehörige durch die Erkrankungen haben, auf. Das Radio ist hier gerade für Betroffene häufig ein angenehmerer Weg, um die eigenen Erfahrungen und Schwierigkeiten zu schildern. Sie können tatsächlich anonym bleiben und müssen nicht vor eine Kamera treten.

Helfen Gesundheitsinformationen im Radio?
Pauschal lässt sich das natürlich nie sagen. Die beste Sendung kann keinerlei Nutzen haben, wenn sie zur falschen Zeit ausgestrahlt wird und gewöhnliche Zuhörer nicht über sie Bescheid wissen. Zudem steht das Radio allgemein in großer Konkurrenz und hat zudem das Problem, dass die meisten Zuhörer während der Autofahrt oder im Büro das Radio anschalten. Beide Aufenthaltsorte sind jedoch nicht dazu geeignet, wahrlich komplexe Themen konzentriert zu verfolgen oder sich Details wirklich zu merken. Daher gilt:

  • Kurze Episoden – kurze Gesundheitsepisoden sind häufig besser geeignet, als lange. Gerade tagsüber ist es vielen Zuhörern eher möglich, für zehn Minuten konzentriert zuzuhören, als für eine Stunde.
  • Aufbereitung – die Aufbereitung ist bei diesen rein mündlichen Formaten ungemein wichtig. Die Sender müssen bereits während, spätestens aber gleich direkt nach der Sendung, Infomaterialien, Adressen von Anlaufstellen und auch Informationen zur Verfügung stellen.
  • Podcast – dieser gehört mit zu der Aufbereitung. Ob kurze Sendungsphasen, die über den Tag verteilt ausgestrahlt werden oder aber längere Themensendungen – sie müssen für den Zuhörer noch mal auf der Webseite abrufbar sein.

Gerade die Podcasts sind wichtig und wieso, kann jeder für sich selbst beantworten. Wie häufig kommt es vor, dass während der Autofahrt ein interessanter Bericht gehört, doch vor dem Ende der Arbeitsplatz erreicht wurde? Solche Berichte, Reportagen und informative Gesundheitssendungen müssen jederzeit abrufbar vorliegen, damit die Zuschauer wirklich erreicht werden können.

Die eigene Gesundheit wird den Menschen ebenfalls zunehmend wichtiger.
Die eigene Gesundheit wird den Menschen ebenfalls zunehmend wichtiger. – Foto: StockSnap (CC0-Lizenz) / pixabay.com

Fazit – Gesundheit im Radio ist vorteilhaft
Generell sind gesundheitliche Themen, die im Radio bearbeitet werden, immens wichtig. Vielfach lassen sie sich sogar unbewusst verfolgen, wobei stets Informationen aufgenommen werden. Ebenso wichtig wie das eigentliche Programm ist jedoch die Aufbereitung der Themen und die Möglichkeit, nochmals auf die Informationen zuzugreifen. Wichtige Sendungen mit Interviews von Experten, Tipps, Erfahrungsberichten und Behandlungsmethoden müssen immer als Podcast zur Verfügung stehen – und in textlicher Form auf der Homepage zu finden sein.

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