Stellungnahme der Beschlusskammer des Medienrats zum Aus für Radio Fantasy

Die Beschlusskammer des Medienrates, d.h. die Rundfunkregulierungsbehörde der deutschsprachigen Gemeinschaft, bedauert das im Grenz-Echo angekündigte endgültige Aus für Radio Fantasy sehr. Die Beschlusskammer hat in der Tat alles (rechtlich) Mögliche getan, um diese Einstellung des Sendebetriebs zu verhindern. So wurde mehrmals der Kontakt mit den Verantwortlichen von Radio Fantasy gesucht, um eine Lösung zu finden auf die Frage „welche Funkfrequenz kann für die Ausstrahlung der Programme genutzt werden?“. Allein, die von Radio Fantasy gewünschte Frequenz 96.7 MHz ist seit der Neukoordinierung aufgrund ihrer technischen Eigenschaften eine Frequenz für Sendernetze und kann deshalb Lokalradios (wie Radio Fantasy) nicht zugeteilt werden.

In der Tat sind Frequenzen ein knappes Gut und stehen aus technischen Gründen nur in begrenzter Zahl zur Verfügung. Sie müssen deshalb möglichst effizient genutzt werden, wobei die Frequenzen mit den größten Reichweiten den Sendern zugeteilt werden, die die ganze DG abdecken („Sendernetze“). Die vorgesehene Ersatzfrequenz wäre technisch (insbesondere in Bezug auf erlaubte Sendestärke und Reichweite) für die Bedürfnisse von Radio Fantasy vollkommen gleichwertig gewesen. Sie hätte ab dem selben Sendestandort (Raeren Petergensfeld) genutzt werden können. Auch die Kosten des Marketings für diese neue Frequenz hätten sich unseres Wissens nach in tragbaren Grenzen gehalten. So bleibt der Beschlusskammer nur, betrübt festzustellen, dass die Rundfunklandschaft auch in der DG nun ärmer wird.

Für die Beschlusskammer des Medienrates: O. Weber, Präsident und Robert Queck

Fantasy Dance FM 96.7 verabschiedet sich nach 35 Jahren

(Meldung vom 22. Februar 2020)
Das ostbelgische Radio Fantasy Dance FM 96,7 wird nach den Karnevalstagen nach 35 Jahren seinen Sendebetrieb einstellen, das berichtet u.a. das Eupener GrenzEcho.

Als Grund nennt der Sender, dass man auf eine andere Frequenz an einem neuen Standort hätte wechseln müssen, die aus Sicht der Fantasy-Eigner, der Unternehmerfamilie Limburg aus Heinsberg, nicht wirtschaftlich tragbar gewesen wäre.

In der Deutschsprachigen Gemeinschaft (DG) in Ostbelgien wurden die UKW-Frequenzen neukoordiniert und zugeordnet, was einige Frequenzwechsel und -rochaden nach sich ziehen wird.

Bereits seit 1984 sendete Radio Fantasy von Raeren-Petergensfeld in der DG aus in den Großraum Aachen und Heinsberg im benachbarten Nordrhein-Westfalen. Seit 1999 fuhr der Sender ein Dance-Format.

„Umso unverständlicher ist für die Betreiber des Senders die politische Entscheidung über die Neuzuteilung der Frequenz. In ihren Augen macht eine andere Frequenz für die bekannte Marke Fantasy Dance FM 96.7 wenig Sinn. Aufwand und Kosten für ein neues Frequenzmarketing stehen für sie in keinem Verhältnis. Auch die regioMEDIEN AG als Vermarkter bedauert das Aus für den einzigen euregionalen Jugendsender, der zur Vielfalt der Medienlandschaft beigetragen hat und an dem etliche junge DJs und Moderatoren aus der Region partizipieren konnten“, heißt es in einer Pressemitteilung des Vermarkters regioMedienAG vom Freitag.

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