Doch kein Kindersender von Deutschlandradio?

Seit vielen Monaten fordert Deutschlandradio-Intendant Willi Steul die Einführung eines öffentlich-rechtlichen Kinderradios. Dazu kann sich Steul auch eine Kooperation mit der ARD vorstellen. In den letzten Wochen brachte Steul zudem einen weiteren Sender aus dem Hause Deutschlandradio ins Spiel, der sich klassischer Musik widmen könnte. Dazu gebe es einen riesigen Fundus in seinen Funkhäusern, wie es heißt.

Mit beiden Sendern will Steul die Programmvielfalt auf den digitalen Übertragungswegen IP und DAB+ fördern. Allerdings muss das Deutschlandradio von der Politik für die beiden neuen Programme erst beauftragt werden.

Danach sieht es im Moment aber nicht aus. In einem Entwurf zur Novellierung des Deutschlandradio-Staatsvertrages ist die Beauftragung für beide Programme nicht vorgesehen. Allerdings sieht der Änderungsstaatsvertragsentwurf dennoch ein viertes Programm, neben Deutschlandfunk, Deutschlandradio und DRadio Wissen, vor. Dabei handelt es sich um das Ereignisprogramm Dokumente & Debatten. Das Programm, das es schon heute über DAB+ gibt, übernimmt meistens das Programm vom Deutschlandfunk. Besondere Ereignisse – etwa Fußball-Livespiele, wie aktuell zur EM, oder Übertragungen aus dem Bundestag – können dort übertragen werden. Dazu stehen, dem Entwurf zufolge, durchgerechnet jeden Tag 80 Minuten zur Verfügung.

Die Länder haben am 6. Juli 2016 eine Konsultation zur Novellierung des Deutschlandradio-Staatsvertrages eröffnet. Interessierte können bis zum 17. August 2016 schriftlich Stellung nehmen.

Die Rundfunkkommission der Länder will dann in ihrer Sitzung im September 2016 die Konsultationsergebnisse auswerten, so dass direkt im Anschluss die Vorunterrichtung der Landtage mit dem endgültigen Staatsvertragstext erfolgen kann. Die Unterzeichnung des novellierten Staatsvertrag ist für Dezember 2016 vorgesehen.

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