DJV-NRW verhandelt erfolgreich WDR-Tarifabschluss

  • Donnerstag, 19. Dezember 2019
  • Pressemitteilung des DJV-NRW

Nach einem langwierigen und zähen Verhandlungsmarathon gibt es nun endlich einen Verhandlungs-Abschluss. Unter Vorbehalt der Zustimmung der zuständigen Gremien beider Seiten  haben sich die verhandelnden Gewerkschaften mit der WDR-Geschäftsführung nun auf einen Tarifabschluss geeinigt.

Es ist spürbar, dass die Tarifverhandlungen beim WDR immer härter werden. Der Sender wollte  vor allem an den freien Kolleg*innen sparen. Auch die tatkräftige und sichtbare Unterstützung der Beschäftigten hat erreicht, dass es am Ende doch ein vernünftiges Ergebnis gibt.

Die von uns angestrebte Steigerung der Effektivhonorare konnten wir am Ende nicht durchsetzen. Damit bei Freien trotzdem effektiv mehr Honorar ankommt, hat der DJV-NRW diesmal drei Einmalzahlungen erstritten. Das Thema Effektivhonorare ist allerdings nicht vom Tisch. Auf Nachdruck des DJV-NRW hin werden die Gewerkschaften  gemeinsam mit dem WDR eine Arbeitsgruppe bilden, die sich bis zu den nächsten Verhandlungen auch mit effektiven Honorarerhöhungen auseinandersetzen soll.

Was haben die Verhandlungen ergeben?
Im WDR haben sich Arbeitgeber und Gewerkschaften auf folgende Eckpunkte geeinigt:

Gehaltserhöhungen trotz zäher Verhandlungen um 6,75 Prozent
⇒ Für die Festen: Die Gehälter erhöhen sich rückwirkend ab 1.4.2019 jährlich um 2,25 Prozentpunkte. Bis zum 31.03.2022 (36 Kalendermonate) beläuft sich die Steigerung insgesamt auf 6,75 Prozent.

⇒ Für die Freien: Auch die Honorare werden insgesamt um 6,75 Prozent erhöht. Die Beschäftigten erhalten 4,5 Prozent mehr zum 1.2.20 und zusätzlich 2,25 obendrauf zum 1.4.21. Für bestimmte Honorarkennziffern (längere Formate) werden jeweils weitere Erhöhungen von 1% zum 1.4.2020 und 1.4.2021 vorgenommen. Die Kennziffern lauten: 1.136, 1.185, 1.184, 1.186, 1.225, 1.2115, 6.142, 6.143, 6.212, 6.213, 6.43.

⇒ Für die Auszubildenden: Auszubildende erhalten rückwirkend zum 1. April 2019 monatlich 50 Euro mehr Geld. Weitere Erhöhungen um jeweils 50 Euro finden am 1.4.2020 und am 1.4.2021 statt.

Der besondere Steigerungsbetrag bleibt für bereits Beschäftigte erhalten. Für künftige Arbeitnehmer*innen wird er ab dem 1. Januar 2020 jedoch wegfallen. Der Bestandsschutz gilt übrigens für alle, die bislang einen Arbeitsvertrag mit dem WDR hatten. Die Stufenspreizung von zwei auf drei Jahre konnte abgewendet werden.

Höhere Einmalzahlungen!
In den Verhandlungen ist es uns als DJV-NRW  gelungen, erfreulich höhere Einmalzahlungen, vor allem für die Freien, zu erreichen.

  • Die Festangestellten erhalten für 2019 eine Einmalzahlung von 900 Euro (Auszahlung Ende Dezember) und im nächsten Jahr von 300 Euro (Auszahlung im Juni 2020). Das sind 1200 Euro insgesamt.
  • Die Einmalzahlung  von  insgesamt 1900 Euro für Freie verteilt sich auf drei Tranchen: Im Januar 2020 sind es 900 Euro, im Juni 2020 600 Euro und im April 2021 400 Euro.
  • Volontäre, Auszubildenden und Trainees bekommen Ende Dezember eine Einmalzahlung von 360 Euro und im Juni 2020 von 120 Euro.

Es wurde wieder deutlich, dass die Geschäftsleitung immer noch der Meinung ist, dass gerade die Honorare der Freien beim WDR nach wie vor hoch genug sind. Deswegen liefen sämtliche Vorstöße, über die Erhöhung von Effektivhonoraren zu sprechen, vor die Wand. Deswegen muss es auch in der Zukunft insbesondere nochmal um die Interessen der mehr als 2000 Freien gehen, die der WDR wieder einmal schlechter behandeln möchte als die Festangestellten.

Steigerung der Mindesthonorare für die Freien
Die Mindesthonorare steigen im nächsten Jahr um 4,5 Prozentpunkte und in 2021 um weitere 2,25 Prozent.

Mehr selbst finanzierter Urlaub möglich
Als zusätzliche Komponente können die Arbeitnehmer des WDR fünf Tage selbst finanzierten Zusatzurlaub nehmen. Der WDR beteiligt sich daran mit 30 Prozent.

Mehr Geld im Härtefallfonds für Freie

Der Härtefallfonds wird bis zum 31.03.2022 fortgeführt und um 70.000 Euro aufgestockt auf 200.000 Euro.

Mehr Schulungsgeld für Freie
Das Schulungsgeld wird auf 60 Euro erhöht.

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