Gattung Radio/Audio: Keine Media-Analyse im Frühjahr 2021 – Herbsterhebung soll ausgesetzt werden

Die Herbsterhebung ma 2020 und die Frühjahrsberichterstattung ma 2021 Audio I sollen aufgrund der Corona-Krise ausgesetzt werden. Die Gattung Radio/Audio habe sich mit Blick auf die durch die Corona-Pandemie verursachten besonderen Marktumstände und nach intensiven Diskussionen mit großer Mehrheit dafür ausgesprochen, einen Antrag zum einmaligen Aussetzen in die agma-Gremien einzubringen, heißt es in einer heutigen Presseaussendung. Als Grund werden methodische und finanzielle Erwägungen angeführt. Dieses von der Gattung Radio/Audio eingebrachte Vorhaben werde seitens der agma-Gremien und der Geschäftsstelle unterstützt und entsprechend umgesetzt.

„Die Corona-Krise trifft auch das Radio/Audio-Lager mit voller Wucht und führt trotz starker Nutzungszahlen seit Mitte März zu dramatischen Einbrüchen bei den Werbeumsätzen aller Partner. Auch die Arbeitsfähigkeit der Marktforschungsinstitute ist aktuell und in den nächsten Monaten eingeschränkt und mit neuen Unsicherheiten verbunden. Die daraus resultierende einschneidende Entscheidung ist den Mitgliedern der Gattung nicht leicht gefallen, gleichwohl werden durch diese Ausnahme weder die heutige Bedeutung und Balance der ma Radio/Audio-Studien verändert, noch in irgendeiner Weise ein dauerhaft anderer Weg der Erhebung oder Berichterstattung angestrebt“, sagt Jan Isenbart, Vorstand Radio/Audio in der agma.

„Die Gattung Radio/Audio betont mit aller Deutlichkeit, dass dies eine einmalige Ausnahme ist. Ab Sommer 2021 erfolgt wieder die reguläre Berichterstattung mit der ma 2021 Audio II, basierend auf den Frühjahrswellen 2020 und 2021. Andere von der agma veröffentlichte Studien wie die ma IP Audio, die ma Intermedia PluS oder maX bleiben von dem einmaligen Aussetzen von Feldarbeit und Berichterstattung unberührt“, sagt Olaf Lassalle, Geschäftsführer der agma.

Von Seiten der ARD heißt es, man habe dem Vorschlag der privaten Radioveranstalter zugestimmt, die kommende Reichweitenermittlung im Herbst 2020 auszusetzen. Grund seien unter anderem die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise, die insbesondere den werbefinanzierten Lokalfunk stark getroffen hätten. Das Aussetzen der Reichweitenermittlung spare der Branche erhebliche Kosten. Damit verzichte der Radiomarkt freiwillig auf die Hälfte der Befragungen im Jahr 2020, die aufgrund des großen methodischen Aufwands, immer zweimal im Jahr stattfinden.

„Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht. Gerade mit Blick auf die Coronakrise wissen wir aus internen Erhebungen, dass gerade das Medium Radio boomt und auch die öffentlich-rechtlichen Angebote so viel Zuspruch haben wie nie zuvor. Aber hier ging es um ein Zeichen der Solidarität im dualen Rundfunksystem, das wir gerne setzen wollen und so freuen wir uns auf die nächste Reichweiten-Ausweisung“, sagt ARD-Vorsitzender Tom Buhrow.

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