COSMO will sich zur digitalen Medienmarke entwickeln – Veränderungen im linearen Programm

  • Montag, 10. Januar 2022
  • verwendete Quellen: Pressemitteilung des WDR

COSMO, ein Gemeinschaftsprojekt vom WDR in Zusammenarbeit mit Radio Bremen und dem rbb, will seine Digital-Aktivitäten ausbauen und sich zu einer Medienmarke weiterentwickeln. Das junge, europäische Kulturradio wird deshalb nach eigenen Angaben – neben dem linearen Programm – künftig 50 Prozent seiner Ressourcen in die Produktion digitaler Angebote investieren. Damit reagiere man auf das veränderte Nutzungsverhalten des Publikums.

Im linearen Programm kommt es im Zuge der Neuausrichtung zu einigen Veränderungen. Das moderierte Programm startet morgens nun erst um 7 Uhr statt wie bislang bereits um 6 Uhr. Zwischen 12 und 14 Uhr wird eine Musikstrecke ohne Wortanteil eingeschoben, ergänzt um stündliche Nachrichten. Zwischen 6 auf 7 Uhr stehen halbstündlich Nachrichten auf dem Programm.

Die zweistündige Musiksendung am Abend wird auf fünf Stunden täglich ausgedehnt und läuft nun von 14 bis 19 Uhr. In der Show wird es Global Pop zu hören geben, dazu werden popkulturelle Themen wie Serien und Filme, Literatur, Reisen sowie die DJ- und Clubkultur behandelt. Mitschnitte von Live-Konzerten werden künftig prominenter am Samstagabend ab 18 Uhr statt wie bisher am Freitag um 23 Uhr platziert.

Bei COSMO soll sich inhaltlich weiterhin alles um die Themen Diversität und kulturelle Vielfalt, Migration und Integration sowie Global Pop und Popkultur drehen. Der Sender möchte Perspektivwechsel ermöglichen sowie gesellschaftliche und politische Debatten um Sichtweisen jenseits eines eurozentrischen Blickwinkels anreichern.

„Unser Anspruch geht weit darüber hinaus, lineares Programm einfach ins Digitale zu verlängern. Digitale Transformation sollte mehr sein als die Suche nach Synergien. Deshalb haben wir uns entschieden, für jeden Ausspielkanal gesondert exzellente journalistische Formate zu entwickeln und zu produzieren – immer mit Blick auf die Bedürfnisse des Publikums und den Anforderungen der Ausspielwege“, erläutert Programmchefin Schiwa Schlei.

COSMO setzt künftig auch auf Bewegtbild-Inhalte

COSMO plant mit „Hype“ erstmals eine fiktionale Serie, die im TV, der ARD Mediathek und über die digitalen Ausspielkanäle von COSMO ihr Publikum finden soll. In der Serie wird es um das Thema Deutsch-Rap gehen. In Zusammenarbeit mit dem ARD/ZDF-Jugendnetwork FUNK entsteht der dokumentarische Storytelling-Podcast „Deso – der Rapper, der zum IS ging“. Mit „Schwarz, Rot, Blut“ ist bei COSMO zudem ein True Hate Crime Podcast in der Mache, in dem rassistische Taten aufgearbeitet werden sollen. Die Podcasts bekommen montags bis freitags ab 19 Uhr auch einen Sendeplatz im linearen Radioprogramm.

Die Radiosendungen in Fremdsprachen, die WDR und rbb für COSMO produzieren, wurden zu auf die Communitys zugeschnittenen Podcasts umgebaut. Aktuell gibt es solche Podcasts auf Türkisch, Polnisch, Russisch, Arabisch, Serbisch/Kroatisch/Bosnisch, Italienisch, Spanisch, Griechisch und Kurdisch . „Gerade im Rahmen der Pandemie merken wir, wie wichtig das umfangreiche Sprachenangebot ist, um die Menschen umfangreich zu informieren und unserem Anspruch als öffentlich-rechtlicher Sender in der Informationsvermittlung gerecht zu werden“, so Schiwa Schlei. „Die hohe Nachfrage hat uns bestärkt, hier künftig konsequent für das Digitale zu produzieren.“

Schiwa Schlei, Bild: WDR/Annika Fußwinkel

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