„Wir hören Dich“: Gemeinsame Sendung auf allen sechs hr-Radioprogrammen

Heute Abend schalten sich erstmals alle sechs hr-Radiokanäle zu einer gemeinsamen Sendung zusammen. Von 18 bis 20 Uhr befasst sich „Wir hören Dich“ mit der Spaltung in unserer Gesellschaft. Moderiert wird die Sendung von Dagmar Fulle (hr-Info) und Gunnar Töpfer (hr3). Im Mittelpunkt sollen die Hörerinnen und Hörer und ihre Erlebnisse und Erfahrungen stehen.

Konflikte, die durch die ungleiche Verteilung von Einkommen und Vermögen entstehen können, standen auch im Fokus der ersten Tour der „WIR-Box“ des Hessischen Rundfunk (hr). Vom 11. bis 15. Februar haben im Rahmen dieser Aktion drei Reporterinnen elf hessische Städte besucht und vor Ort mit den Menschen diskutiert.

Die hohen Unterschiede beim Einkommen sorgen in Deutschland für ein hohes Konfliktpotenzial. Nach einer Studie von infratest dimap im Auftrag des Hessischen Rundfunks sehen über 80 Prozent der Befragten darin den größten gesellschaftlichen Sprengstoff. Auch unterschiedliche Bildungs- und Qualifikationschancen bieten gesellschaftlichen Zündstoff. 67 Prozent der Befragten, vor allem Menschen zwischen 35 und 64, sehen darin ein sehr großes oder großes Problem. Zwei Drittel benannten Unterschiede in der Toleranz gegenüber der Meinung anderer Menschen.

Heute Abend werden die Hörer erzählen, wo sie Konflikte wahrnehmen und wie sie damit umgehen. DIe Zuhörerinnen und Zuhörer können im Studio anrufen und mitdiskutieren oder sich über Social Media und einen Live-Chat beteiligen.

Die Radio-Aktion „Wir hören dich“ wurde über mehrere Monate von einem gemeinsamen Team der sechs hr-Wellen vorbereitet. An insgesamt vier Terminen wird sich der hr in diesem Jahr einer möglichen Spaltung der Gesellschaft nachspüren und – nach dem Thema der finanziellen Ungleichheit zum heutige Auftakt – weitere Problemfelder vertieft behandeln. „Es geht darum, die ganze Schlagkraft des Radios zu nutzen“, sagt Hörfunkdirektor Heinz Sommer gegenüber hr.de. „Wir wollen wichtige gesellschaftliche Inhalte thematisieren, mit unseren Hörerinnen und Hörern darüber sprechen und einen konstruktiven Austausch ermöglichen“, erläutert der Koordinator des Projekts, Frank Statzner, dem hauseigenen Online-Portal.

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