USA: Pandora kauft Lokalradio – Streit mit Verwertungsgesellschaft

Das US-Webradio Pandora kann die Radiostation KXMZ-FM in South Dakota übernehmen. Die Medienaufsicht FCC gab am 4. Mai ihre Bedenken gegen den Kauf auf. Pandora hatte bereits im Juni 2013 bekanntgegeben, dass man beabsichtige den Sender in Rapid City (70.000 Einwohner) für 600.000 US-Dollar zu übernehmen.

Warum interessiert sich der Internetriese für ein Lokalradio in der amerikanischen Provinz? Pandora will so durch die Hintertür niedrigere Gebühren an die US-Musikverwertungsgesellschaft ASCAP, ein Pendant zur deutschen GEMA, erzwingen. Pandora liegt schon länger mit der ASCAP im Streit, da man mehr zahlen muss als terrestrische Radiosender. So müssen US-Radiostationen nur an die Komponisten Gebühren zahlen, Web- und Satellitenradios auch an die Künstler.

Jetzt könnte das Internetunternehmen durch das gefundene Schlupfloch in einen anderen ASCAP-Tarif wechseln und so mehrere Millionen Dollar im Jahr sparen.

Die Übernahme lag fast zwei Jahre auf Eis, da Eigner von US-Rundfunklizenzen nur zu 25% im Besitz von ausländischen Investoren sein dürfen. Pandora ist börsennotiert. Die FCC prüfte nun, wie die Regelung auf börsennotierte Unternehmen im Streubesitz angewendet werden kann.

Pandora führt weitere gerichtliche Auseinandersetzungen mit verschiedenen US-Musikverwertungsgesellschaften und Musikfirmen.

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