Streit um UKW-Lizenzvergabe in Flandern

In Flandern kommt es am 1. Januar 2018 zu einschneidenden Veränderungen in der Privatradiolandschaft. Bisher bestand der komemrzielle Radiomarkt in Flandern aus den drei landesweiten Senderketten und rund 300 Lokalradios. Viele dieser Lokalsender produzierten aber kein eigenes Programm, sondern vermieteten ihre Frequenzen an Networks. So konnten sich durch die Hintertür etliche weitere überregionale Programme etablieren.

Mit dieser Praxis soll aber ab 2018 Schluss sein, stattdessen wurden vier überregionale Frequenzpakete ausgeschrieben, die jeweils die größeren Städte Flanderns abdecken. Den Zuschlag bekamen nun S-Radio, VBRO, Hit und Stadsradio Vlaanderen, die sich gegen 10 Mitbewerber durchsetzen konnten. Hinter S-Radio steht die TV-Gruppe SBS, geplant ist ein Musikformat mit Informationen und Entertainment-Elementen. VBRO (Vrije Brugse Radio Broadcasting) erhielt die Lizenz, die speziell für ein Programme mit dem Schwerpunkt auf niederländischer und flämischer Musik vorgesehen ist. Hit (CFM) will urbane Frauen ansprechen und Stadsradio Vlaanderen (BG-Consulting) die Lücke zwischen den landesweiten und lokalen Sendern schließen.

Das Danceformat Topradio, Family Radio und Club FM sowie Radio Maria, die bisher in vielen Teilen Flanderns zu hören waren, gehen hingegen leer aus. Die drei erstgenannten kündigten bereits an, dass sie vor dem Staatsrat, Belgiens oberstes Verwaltungsgericht, Einspruch gegen die Vergabeentscheidung erheben wollen. Radio Maria möchte nun auf digitale Verbreitungswege setzen.

Die drei landesweiten Programme JOE, QMusic und Nostalgie hatten bereits im Vorfeld ihre Lizenzen verlängert bekommen, starten dafür im Gegenzug parallel über DAB+.

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