Rundfunkrat bestätigt BR-Intendant Ulrich Wilhelm

Ulrich Wilhelm (53) ist als Intendant des Bayerischen Rundfunks bestätigt worden. Der Rundfunkrat wählte Wilhelm mit großer Mehrheit für eine zweite Amtszeit, die am 1. Februar 2016 beginnt. Der gelernte Journalist und Jurist steht seit 1. Februar 2011 an der Spitze des BR. Die Amtszeit beträgt fünf Jahre, eine Wiederwahl – auch mehrfach – ist zulässig.

Gewählt ist der Kandidat, der die Mehrheit der abgegebenen Stimmen auf sich vereint. Bei der heutigen Rundfunkratssitzung waren 40 Mitglieder anwesend, sieben waren durch Krankheit und zwingende Terminverpflichtung entschuldigt. Für Wilhelm stimmten 33 Rundfunkratsmitglieder, es gab fünf Gegenstimmen und zwei Enthaltungen. Seit seinem Amtsantritt setzt sich Wilhelm für eine umfassende trimediale Reform des BR ein, bei der Hörfunk, Fernsehen und Internet eng vernetzt werden.

Dr. Lorenz Wolf, Vorsitzender des Rundfunkrats: „Ich gratuliere Ulrich Wilhelm zur Wiederwahl, die eine Bestätigung für seine bisher geleistete Arbeit und zugleich ein Auftrag ist, den noch am Anfang stehenden Umbauprozess des BR zu einem trimedialen Unternehmen erfolgreich voranzubringen. Die Zukunft des Bayerischen Rundfunks liegt bei Ulrich Wilhelm in guten und bewährten Händen und ich wünsche ihm für die großen Herausforderungen im aktuellen Medienumfeld alles Gute und weiterhin eine glückliche Hand.“

Ulrich Wilhelm: „Ich bedanke mich für das Vertrauen und freue mich auf die Fortsetzung meiner Aufgabe. Der digitale Wandel stellt den Bayerischen Rundfunk wie die öffentlich-rechtlichen Sender insgesamt vor große Herausforderungen. In den kommenden Jahren wird sich die Medienwelt weiter stark verändern. Unser Publikum muss uns auf allen verfügbaren Verbreitungskanälen finden können – Hörfunk, Fernsehen und Online. Wir müssen uns für die Zukunft rüsten und werden alles daran setzen, für die Gesellschaft ein wichtiges und zuverlässiges Qualitätsmedium zu bleiben. Die gesellschaftliche Aufgabe des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, einen Beitrag zur freien, individuellen Meinungsbildung zu leisten und Orientierung zu bieten, wird in der neuen Medienwelt noch wichtiger sein.“

Ulrich Wilhelm ist gebürtiger Münchner, studierte von 1981 bis 1983 an der Deutschen Journalistenschule in München und erwarb dort das Redakteursdiplom. Während seines anschließenden Studiums der Rechtswissenschaften an den Universitäten Passau und München und seiner Referendarzeit arbeitete Wilhelm als freier Journalist unter anderem für den Bayerischen Rundfunk und als Congressional Fellow beim US-Kongress in Washington D.C.

1991 trat Wilhelm in den Staatsdienst ein, zunächst im Bayerischen Innenministerium, später wechselte er in die Bayerische Staatskanzlei. Von 1999 bis Ende 2003 war er Pressesprecher der Bayerischen Staatsregierung und des damaligen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber. Anschließend leitete er als Amtschef das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Im November 2005 berief ihn Bundeskanzlerin Angela Merkel nach Berlin, wo er Chef des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung sowie Regierungssprecher wurde. Zu Beginn von Merkels zweiter Amtszeit kehrte Wilhelm wieder zurück nach München.

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