Radiozentrale: Reichweitenboom in Krisenzeiten

Infografik Audionutzung, Grafik: Radiozentrale

Der Marktforschungsanbieter und Data Analytics-Spezialist „RadioAnalyzer“ hat die Radionutzung via Web von 20 regionalen Radiosendern minutengenau ausgewertet. Demnach verzeichnete Online-Radio seit Beginn der Krise ca. 22% mehr Hörer. „Aktuelle Zahlen belegen, dass die Radionutzung via Web im Zuge der Corona-Epidemie nochmals steigt, weil die Menschen sich neben gesicherten Informationen via Radio in Zeiten eines Kontaktverbots ein Stück Gemeinschaftsgefühl ins Haus holen und auch mal eine Auszeit von der turbulenten Nachrichtenlage suchen. Radio ist gerade in Krisenzeiten für Menschen unverzichtbar, weil sie über alle Altersgruppen hinweg dem Medium vertrauen“, sagt Grit Leithäuser, Geschäftsführerin der Radiozentrale.

Ein weiteres Ergebnis der angesprochenen Auswertung ist, dass nicht nur mehr, sondern auch später gehört wird. Eine Entwicklung, die auch die großen Audio-Streamingplattformen weltweit festgestellt haben. In der Krise wird länger geschlafen, da beim Homeoffice der Arbeitsweg entfällt, oder Kurzarbeit angesetzt ist. Die Krisen-Primetime im Radio hat sich laut Radiozentrale deshalb um 1-2 Stunden auf 9 Uhr verschoben.

ma 2020 Audio I: DAB+-Nutzung nimmt zu
„Auffällig sind die hohen Steigerungsraten bei der DAB+-Nutzung (+34,4% bei der Tagesreichweite). Dies spiegelt die Entwicklung wider, dass die Verkaufszahlen der Geräte stark angestiegen sind und viele Autobauer DAB+ standardmäßig einbauen. In der Nutzung zeigt sich, dass die technischen Neuerungen eine männliche Domäne sind. Täglich nutzen doppelt so viele Männer wie im Vergleich zum Frauenanteil den Radioempfang via DAB+“, schreibt die Radiozentrale in einer Pressemitteilung mit Blick auf die Entwicklung von DAB+ im Kontext der ma 2020 Audio I.

Escape drücken, zum schließen