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Radio der GUS verjüngt sein Programm

Bild: Radio "MIR"
Bild: Radio „MIR“

Radio Mir sendet zwar nicht in Moskau oder St. Petersburg auf UKW, ist aber in mittlerweile fast 50 russischen Städten präsent. Es ist das Radio der Mediengruppe der GUS-Staaten. Ein Kürzel, das deutschen Zuschauern vielleicht noch aus den Fernsehnachrichten der 1990er Jahre vertraut ist. Die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten ist eine Gründung der Wendezeit, als sich die meisten Nachfolgestaaten der Sowjetunion in dieser zwischenstaatlichen Organisation zusammenfanden. 1992 traten die Sportler aus der ehemaligen Sowjetunion unter der Fahne der GUS gemeinsam bei den Olympischen Spielen in Barcelona an. Heute hat die GUS keine große politische Bedeutung mehr, existiert aber immer noch – mit den meisten postsowjetischen Staaten als formellen Mitgliedern. Auch die 1992 von den Mitgliedsstaaten ins Leben gerufene Mediengruppe ist immer noch aktiv und betreibt neben dem 1997 gegründeten Radio Mir auch Mir TV, das in Russland über DVB-T sendet.

Das Radioprogramm wurde in diesem Jahr verjüngt. Seitdem bestimmt russische Popmusik der 1990er und 2000er Jahre das AC-Format. Beliebt ist auch die Grußsendung „Eine Stunde für Dich“. Das Programm richtet sich nun verstärkt an Frauen – mit Beiträgen zu Mode, Reisen, Fitness, Kochen, Kindererziehung und Partnerschaft. Zur vollen Stunde laufen Nachrichten aus Russland und von Korrespondenten aus den GUS-Staaten wie Kasachstan oder Weißrussland, also den ehemaligen Sowjetrepubliken, die mit Russland enge Verbindungen unterhalten und in der Eurasischen Wirtschaftsunion verbunden sind. Bis Ende 2014 sendete Radio Mir noch ein Nostalgieformat mit Hits von den 1970ern bis 1990ern und populärer Filmmusik aus der Sowjetzeit. Am 1. Oktober startete auch die neue Webseite des Senders – genau fünf Jahre nach der Aufschaltung der ersten UKW-Frequenz für Radio Mir in Russland.

Radio Mir sendet auch im zentralasiatischen Kirgisien und in einer regionalisierten Variante in Weißrussland. In Russland wird das UKW-Sendernetz weiter ausgebaut.

Neuer Name für Moskauer City FM

Bild: Like FM
Bild: Like FM

Im März 2015 wurde aus „City FM“ in Moskau auf 87,9 MHz das neue Musikformat „Like FM“. Besitzer ist die Mediensparte von Gazprom. Das Newstalk-Format City FM lag nur auf dem 36. von 45 Plätzen im Quotenranking der Moskauer Radios – Zeit für einen Relaunch. Like FM setzt auf Interaktion – Hörer können für Songs voten und so die Playlist beeinflussen. Musikalisch richtet es sich an junge Hörer, die Mannschaft hinter dem russischen Radio ENERGY zeichnete für den Neustart der Schwesterstation verantwortlich. Zu Gazprom Medias Radiosparte gehören Avtoradio, Radio ENERGY, Relax FM, Humor FM, Radio Romantika, Detskoe Radio (Kinderradio), Comedy Radio, Echo Moskwy und die Webradioplattform 101.ru.

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