Privater DAB+-Multiplex im Saarland verzögert sich

  • Freitag, 6. März 2020
  • Pressemitteilung der Landesmedienanstalt Saarland

In sei­ner gest­ri­gen Sit­zung hat sich der Medi­en­rat der Lan­des­me­di­en­an­stalt Saar­land mit dem aktu­el­len Stand der Ein­füh­rung eines lan­des­wei­ten pri­va­ten DAB+-Multiplexes im Saar­land (Lan­des­mux) befasst.

Die durch den Medi­en­rat der LMS für einen Platt­form­be­trieb aus­ge­wähl­te Anbie­te­rin, die DIVICON MEDIA HOLDING GmbH, hat der LMS mit­ge­teilt, dass sie vor Kur­zem bei der Bun­des­netz­agen­tur (BNetzA) einen Antrag auf Fre­quenz­zu­tei­lung für den Sen­der Saar­brü­cken Schoks­berg im Fre­quenz­block 11C ein­ge­reicht habe. Aus der bis­he­ri­gen Beant­wor­tung der Bun­des­netz­agen­tur sei zu schlie­ßen, dass der Fre­quenz­block 11C am Stand­ort Schoks­berg unter Nut­zung der Bestands­an­ten­ne der Media Broad­cast inter­na­tio­nal hoch­wahr­schein­lich nicht zu koor­di­nie­ren sei. Auch die bis­lang statt­ge­hab­ten wei­te­ren Gesprä­che mit der BNetzA hät­ten zu dem Ergeb­nis geführt, dass die bezeich­ne­te Bestands­an­ten­ne am Stand­ort Schoks­berg — wenn über­haupt — dann kei­nes­falls mit der aus­ge­schrie­be­nen Sen­de­leis­tung von 10 KW, son­dern nur mit einer deut­lich gerin­ge­ren Leis­tung betrie­ben wer­den könn­te.

Die­se Sen­de­leis­tung wür­de vor­aus­sicht­lich noch nicht ein­mal aus­rei­chen, um die Stadt Saar­brü­cken mit einem aus­rei­chen­den DAB+-Signal zu ver­sor­gen.

In den tech­ni­schen und betriebs­wirt­schaft­li­chen Pla­nun­gen für die Rea­li­sie­rung des von der LMS aus­ge­schrie­be­nen DAB+-Landesmux wur­de nicht zuletzt aus öko­no­mi­schen Grün­den immer von einer Nutzung/Mitbenutzung der Bestands­an­ten­ne am Schoks­berg aus­ge­gan­gen.

Vor die­sem Hin­ter­grund hat der Medi­en­rat der LMS ein­stim­mig sei­nen Vor­sit­zen­den und die Ver­wal­tung der LMS gebe­ten, gemein­sam mit der Staats­kanz­lei des Saar­lan­des, die zusam­men mit der LMS tele­kom­mu­ni­ka­ti­ons­recht­lich Rund­funk­be­darfs­trä­ger für das Saar­land ist, auf die Bun­des­netz­agen­tur zuzu­ge­hen, um im Inter­es­se der Pro­gramm­ver­an­stal­ter für das Saar­land eine Lösung zu ent­wi­ckeln, die einen wirt­schaft­lich sinn­vol­len Betrieb des DAB+-Landesmux zulässt.

Der Medi­en­rat der LMS beton­te in die­sem Zusam­men­hang, dass eine Schlech­ter­stel­lung des Saar­lan­des im Ver­gleich zu drit­ten Län­dern bei der Ver­sor­gung mit einem lan­des­wei­ten DAB+-Angebot nicht hin­nehm­bar sei. Aus der Grenz­nä­he des Saar­lan­des dürf­ten nicht nach­hal­ti­ge Ein­bu­ßen in der mög­li­chen Ver­sor­gung mit Digitalradio-Angeboten erwach­sen.

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