Umstiegsszenario oder Ende der Förderung: Norddeutsche Rechnungshöfe mahnen einheitliche DAB+-Strategie an

Die norddeutschen Rechnungshöfe haben sich unter Federführung Niedersachsens mit der Förderung von DAB+ beschäftigt.  „Es bleibt festzuhalten, dass es in einem Zeitraum von 20 Jahren bisher nicht gelungen ist, bei den Nutzern eine nennenswerte Ausstattung mit DAB oder DAB+-Empfangsgeräten zu erreichen“, konstatiert die Hildesheimer Landesehörde in ihren im April veröffentlichten Jahresbericht 2018.  Die Landesrechnungshöfe fordern alle Beteiligten auf (Bund, Länder, Anstalten, Unternehmen und Organisationen) ihre Kräfte zu bündeln. „Selbst wenn die politischen und industriellen Rahmenbedingungen gegeben und damit drei der vier Forderungen der KEF erfüllt sein sollten, muss die neue Technologie den Konsumenten überzeugen, damit sie sich am Markt durchsetzt. Eine verordnete UKW-Abschaltung erscheint nicht zweckmäßig, solange für den Hörfunkkonsumenten die Nachteile überwiegen“, mahnen die Finanzkontrolleure. “ Der mit der Einführung von DAB+ einhergehende Simulcast solle möglichst kurz gehalten werden, damit nicht unnötig lange doppelte Verbreitungskosten entstehen. Vielsagend ist die folgende Passage aus dem Bericht: „In den Gesprächen, die die Rechnungshöfe mit dem NDR sowie den Staats- und Senatskanzleien und den Landesmedienanstalten im Sendegebiet geführt haben, war keine eindeutige Strategie zur Einführung von DAB+ erkennbar.“ Daraus resultiert die Aufforderung Entscheidungen nicht weiter aufzuschieben: „Angesichts der seit 20 Jahren andauernden, aber bisher wenig erfolgreichen Förderung der Entwicklung und Verbreitung von DAB/DAB+ und der weiterhin zu erwartenden hohen Kosten eines fortdauernden Simulcastbetriebs, erwarten die Rechnungshöfe ähnlich wie die KEF, dass sich die Beteiligten:
– entweder auf klare und krisensichere Rahmenbedingungen sowie überschaubare Fristen zum Ersatz von UKW durch DAB+ verständigen oder
– die Förderung der Verbreitung von DAB+ möglichst umgehend beenden.“

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