Hendrik Wüst verlässt NRW-Lokalfunk

Hendrik Wüst, Geschäftsführer der deinfm Holding, des Verbandes der Betriebsgesellschaften des NRW-Lokalfunks, der Pressefunk NRW GmbH & Co KG und des Zeitungsverlegerverbandes Nordrhein-Westfalen (ZVNRW) legt mit sofortiger Wirkung und auf eigenen Wunsch die Ämter nieder.

Der 41-Jährige ist zum Verkehrsminister in die neue NRW-Landesregierung berufen worden. Christian DuMont Schütte, Vorsitzender des ZVNRW: „Wir gratulieren Herrn Wüst zu dieser neuen Aufgabe und wünschen ihm hierfür alles Gute und viel Erfolg. Herr Wüst hat die Arbeit des Verbandes in den vergangenen sechs Jahren wesentlich geprägt. Hierfür danken wir ihm ausdrücklich.

Wüst ist nicht der einzige Zeitungs-Mann, der in die schwarz-gelbe Landesregierung einzieht. Problematisch ist die Berufung von Stephan Holthoff-Pförtner zum neuen Bundes-, Europa- und Medienminister in Nordrhein-Westfalen. Damit erfährt der Medienbereich zwar eine Aufwertung, war doch bisher ein Staatssekretär für dieses Politikfeld zuständig. Der Jurist Holthoff-Pförtner, ehemaliger Kohl-Anwalt, ist allerdings Miteigentümer der Funke Gruppe, dem Herausgeber der WAZ. Die Journalistenverbände in NRW sehen der Amtszeit mit gewisser Skepsis entgegen. „Wir freuen uns, dass die neue Landesregierung den Medien wieder solche Bedeutung zumisst, dass ein Minister verantwortlich zeichnet, und zwar ein Minister, der sich in den Medien auskennt und bestens vernetzt ist“, erklärte Frank Stach, der Landesvorsitzende des DJV-NRW. „Allerdings liegt hier auch unser Problem mit dieser Personalie: Die Funke-Gruppe hat in NRW massenhaft Arbeitsplätze abgebaut und Zeitungsredaktionen geschlossen – es ist kaum vorstellbar, dass jemand, der für diesen Kahlschlag im medialen Angebot mitverantwortlich war, nun die Medienvielfalt in NRW garantieren will. Wir appellieren an den neuen Medienminister, sich an die im Koalitionsvertrag selbst gesteckten Ziele zu halten: die Presse- und Medienvielfalt zu stärken und die Rahmenbedingungen für die Medienbranche insgesamt zu verbessern.Wir setzen darauf, dass sich Dr. Holthoff-Pförtner als ausgewiesener Medienfachmann für die Interessen der großen und kleinen Verlags-Häuser, für den privaten und den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und nicht zu vergessen für die Interessen der Arbeitnehmer einsetzt.“

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