Grünes Licht für Programmreformen bei WDR 2 und WDR 4

Am Freitag hat der WDR-Rundfunkrat den Programmreformen bei WDR 2 und WDR 4 zugestimmt. Die entsprechenden Reformpläne stellte Programmdirektorin Valerie Weber am 22. Februar 2017 dem WDR-Rundfunkrat vor. Das Gremium hatte das Thema an den zuständigen Programmausschuss überwiesen.

Bei WDR 2 wird es künftig ein zweistündiges Mittagsmagazin geben – ein „journalistisches Format mit politischem Informationsgehalt“. Montags bis donnerstags zwischen 19 und 20 Uhr ist ein neues Talkformat mit Gästen geplant, das die Sendungen Montalk und WDR 2 Arena ersetzen soll. Das Konzept spricht von „einer prägenden Persönlichkeit als Moderator/in“. Hans Hoff legte in der „Süddeutschen Zeitung“ vom Donnerstag bereits die konkreten Planungen offen. Demnach soll rbb-Fernsehtalker Jörg Thadeusz durch diese Sendung führen. Es ist geplant, die Sendung am Wohnort von Thadeusz in Berlin zu produzieren, berichtet die „SZ“ weiter. Jörg Thadeusz kennt den WDR gut, startete der gebürtige Dortmunder doch einst bei 1LIVE in seine Medienlaufbahn.

Das neue Talkformat scheint nicht auf ungeteilte Zustimmung der WDR-Rundfunkräte getroffen zu sein. Der Rundfunkrat schreibt in seiner Stellungnahme, er rege an „zu prüfen, ob diese Aufgabe nicht durch mehr als eine Person erfüllt werden sollte. Dabei sollen auch Stimmen aus der Region und NRW zum Zuge kommen und der WDR eigene Persönlichkeiten aufbauen, die zur Wiedererkennbarkeit und Identifizierung beitragen.“ Und schickt eine kleines Jobprofil hinterher: „Wichtig dabei ist, dass diese Personen politische Sachkenntnis mitbringen, rhetorisch gewandt sind und über gute Gesprächsführungskompetenzen verfügen.“ Ferner betont das Gremium, dass es die Auslagerung von redaktioneller Verantwortung und eine Auftragsvergabe an externe Produktionsfirmen grundsätzlich ablehne, auch wenn diese derzeit nicht geplant seien.

WDR 4 soll vor allem weiterhin die Regionalberichterstattung pflegen. Der Rundfunkrat weist in seiner Stellungnahme darauf hin, dass aber gleichzeitig die wichtigen überregionalen Informationen ebenfalls fest im Programm verankert bleiben sollen.

In den „hörerschwachen Zeiten“ am Abend und am Wochenende sollen aus Kostengründen sowohl bei WDR 2 als auch bei WDR 4 einige Sendungen, zum Beispiel Musiksendungen am Abend, reduziert werden. Beim Rundfunkrat heißt es dazu, er „bedauert gleichzeitig die aus Kostengründen eingesparten Ressourcen in den hörerschwachen Zeiten auf beiden Wellen, welche beispielsweise die Musiksendungen am Abend wie einzelne Sendungen am Wochenende betreffen.“

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