Digitalisierungsbericht 2014: Digitalradio gewinnt weiter an Dynamik

  • Dienstag, 4. November 2014
  • Pressemitteilung MEDIA BROADCAST

Das Digitalradio kommt an: Laut aktuellem Digitalisierungsbericht 2014 befinden sich rund fünf Millionen DAB-Endgeräte in den deutschen Haushalten. Die DAB-Nutzung ist um fast 60 Prozent im Vorjahresvergleich auf 7,7 Prozent der Bevölkerung gestiegen und weist damit im Vergleich zu anderen Übertragungswegen mit die größten Steigerungsraten bei der Nutzung auf. Weiterer Pluspunkt für DAB+: Digitalradio ist fast überall mobil empfangbar. Damit setzt es sich deutlich gegen das Webradio durch. Gestützt wird dies zusätzlich durch eine aktuelle Studie der Telekommunikationszeitschrift Connect, die dem mobilen Webradio als Alternative für Radioempfang unterwegs eine klare Absage erteilt. Darüber hinaus attestierten die Experten der Connect dem Digitalradio-Sendernetz der MEDIA BROADCAST beste Empfangsqualität. Dies ist eine exzellente Basis, so Egon Kraus (Leiter Business Unit Radio, MEDIA BROADCAST), um das DAB-Qualitätsnetz weiter auszubauen.

Erfolgsgeschichte Digitalradio
Die Reichweite von Digitalradio nimmt nicht nur bei der Netzabdeckung kontinuierlich zu. Auch die Zahl der Empfangsgeräte am Markt steigt rasant. Laut dem jüngst erschienenen Digitalisierungsbericht 2014 befinden sich mittlerweile rund fünf Millionen DAB-Endgeräte in den deutschen Haushalten. Die DAB-Nutzung ist um fast 60 Prozent im Vorjahresvergleich auf 7,7 Prozent der Bevölkerung gestiegen. Und auch das Automotive-Segment entwickelt sich weiter: So hat sich laut Digitalisierungsbericht die Anzahl der DAB-Autoradios binnen eines Jahres von 0,6 Million auf fast 1,3 Millionen mehr als verdoppelt. Bemerkenswert ist, dass der Rückgang von 0,5 Million UKW-Autoradios durch den Zuwachs bei den DAB-Autoradios kompensiert wird, so die Analyse des Berichts, der abschließend bilanziert: Die Digitalisierung des Hörfunks in Deutschland nimmt an Dynamik weiter zu.

Die Hörer profitieren beim neuen Digitalradio von bundesweit verfügbaren, teils exklusiven Radiosendern, die ohne Frequenzwechsel in bester Qualität kristallklar zu empfangen sind. Hinzu kommen Journaline- und Servicedienste der Sender, wie beispielsweise Nachrichten oder Übertragung von Titel und CD-Covern der Interpreten. Zu den weiteren Vorteilen von DAB+ gehören völlig neuartige Verkehrsinformationsdienste, die wesentlich genauere Angaben zu Verkehrsstörungen und Verkehrsfluss machen und so die Straßennavigation signifikant verbessern.
Die Reichweite des bundesweiten Digitalradio-Sendernetzes zur Verbreitung des national verfügbaren Programmbouquets liegt derzeit bei rund 60 Prozent der Bevölkerung und 57 Prozent der Fläche. Für beide Parameter wird eine Versorgung von über 90 Prozent angestrebt. Zum weiteren Ausbau des nationalen Sendernetzes wurde in einem ersten Schritt der Senderstandort Rostock-Toitenwinkel Anfang September 2014 in Betrieb genommen. Weitere Standorte in Mitteldeutschland sollen noch in 2014 folgen.

Neustart des Digitalradios mit Qualitätssendernetz
Bestnoten für das DAB-Sendernetz der MEDIA BROADCAST gab es in der jüngst erschienenen Studie der Telekommunikationszeitschrift Connect. Sie untersuchte nicht nur die Empfangsqualität des DAB-Netzes, sondern prüfte auch Versorgungsprognose und Empfangbarkeit bei DAB+. Hintergrund: Der Verfügbarkeitsrechner unter www.digitalradio.de informiert verlässlich darüber, wo Digitalradio in Deutschland empfangen werden kann. Er basiert u.a. auf Reichweitenberechnungen der MEDIA BROADCAST, dem Betreiber des bundesweiten Digitalradiosendernetzes, und stellt die Karte der aktuellen DAB-Versorgung in Deutschland dar. Hörer und Programmanbieter können sich hier über Reichweite und Angebot des neuen Digitalradios informieren.

Webradio: Zu teuer, zu störanfällig
Webradio hingegen ist hingegen keine Alternative zu DAB+ beim mobilen Radioempfang. So monierten die Tester eine ungenügende Abdeckung mit zufriedenstellenden Datenraten speziell bei Überlandfahrten, die zu inakzeptablen Störungsphasen und Programmunterbrechungen führten, welche lediglich durch eine Netzmodernisierung sowie den Ausbau der Datenkapazitäten kompensiert werden könnten. Ein Rechenbeispiel: Sollte Webradio die derzeitige UKW-Übertragung eins-zu-eins ersetzen, würde dies einer Datenmenge von 245 Millionen GByte pro Jahr alleine für Webradio entsprechen. Zum Vergleich: Die bundesdeutschen Mobilfunknetze übertrugen in 2013 insgesamt ein Datenvolumen von 267 Millionen GByte. Untersuchungen der Zeitschrift Connect lassen erwarten, dass die für Audio-Streaming benötigten Datenvolumina mittelfristig nicht verfügbar sein werden, so die Tester.

Das Fazit der Tester
Empfangsqualität und Abdeckung des neuen Digitalradios im DAB+ Standard decken sich mit den Empfangsvorhersagen. Mobiles Webradio hingegen ist keine Alternative für den Radioempfang unterwegs. Im Ergebnis sieht die Connect-Studie deutliche Argumente für den DAB+ Ausbau:
– So ist bei DAB+ die Frequenznutzung wesentlich effizienter als bei Webradio (one-to-many statt one-to-one)
– Bestehende Senderstandorte könnten beim DAB+ Ausbau weiter genutzt werden
– DAB+ eignet sich besonders für den Mobilempfang auch bei hohen Geschwindigkeiten im Auto
– Die Broadcast-Infrastruktur ist unabhängig vom Internet
– DAB+ bietet die kostengünstigere Übertragung. Dabei verweisen die Tester auf die Studie der TU München aus März 2014. Danach ist der Betrieb einer DAB+ Infrastruktur mit 24 Programmen um den Faktor 35 günstiger als die Übertragung per Mobilfunknetz für Webradio

Weitere Ergebnisse im Detail
– Selbst in Grenzregionen des Empfangs ist die Empfangsqualität des Digitalradios ausgezeichnet
– Entlang der versorgten Autobahnen ist die Empfangsqualität von DAB+ bestens, das Programmangebot vielfältig
– Der relative Ausfall des Signals liegt entlang der Empfangsrouten bei lediglich 0,47 Prozent
– Bei Hybrid-Radios funktioniert der Übergang zwischen digitalem und analogem Radiosignal reibungslos
– Der Verfügbarkeitsrechner unter www.digitalradio.de zeichnet ein zuverlässiges Bild der Digitalradio-Abdeckung in Deutschland
– Der DAB+ Ausbaustand erfüllt messtechnisch über weite Strecken, insbesondere im Auto, die Voraussetzungen für akzeptablen Empfang (SNR >= 6dB), wenngleich einige wenige Ballungsräume Ausbaupotenzial bieten

Für die Testfahrten legte die Redaktion der Connect rund 10.000 km auf bundesdeutschen Straßen zurück. Gefahren wurde auf willkürlich gewählten Routen. Dabei wurde erstmals auch die Empfangsqualität des DAB+ Netzes untersucht. Neben praxisorientierten Tests zur Prüfung von Senderausfällen bzw. der Abdeckung erfolgten auch Testfahrten mit Messgeräten zur exakten Protokollierung der DAB+ Empfangspegel.

„Gute Ausgangslage für Netzausbau“
Egon Kraus, Leiter der Business Unit Radio der MEDIA BROADCAST: „Wir freuen uns, dass nicht nur der Digitalisierungsbericht eine deutliche Dynamik bei der Entwicklung des Digitalradios ausweist. Zudem wird von unabhängiger Seite die Qualität und Reichweite des nationalen Digitalradio-Sendernetzes bestätigt. Die Tests der Zeitschrift Connect belegen, dass sich sowohl Zuhörer als auch Radioanbieter auf unsere Empfangsprognosen verlassen können. Sie bilden eine gute Ausgangslage für den weiteren Ausbau des Digitalradio-Qualitätsnetzes. Dabei unterstützen wir ausdrücklich die Erfolgsfaktoren für DAB+, welche die Connect definiert hat: DAB+ muss zum Standard beim Autoradio werden, das Interesse des Hörers an Digitalradio wird wesentlich über exklusive Programmangebote gefördert, und der Netzausbau sollte zügig mit Blick auf eine flächendeckende Gesamtversorgung vorangetrieben werden. Nur so lässt sich die Erfolgsstory Digitalradio weiter fortschreiben.“

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