Deutschlandradio schaltet vier UKW-Frequenzen ab – weiterer UKW-Rückzug ab 2021 geplant

Im Herbst 2018 wird das Deutschlandradio in zwei bisherigen UKW-Verbreitungsgebieten vollständig auf DAB+ umstellen. Man sei damit die erste öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt in Deutschland, die einen solchen Weg gehe.

Auf Deutschlands einziger Hochseeinsel Helgoland (ab 28. September) und in der Region Mittenwald/Krün/Wallgau im oberen Isartal (ab 4. Oktober) werden die UKW-Frequenzen von Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur abgeschaltet und die Hörerinnen und Hörer auf den bundesweiten DAB+Multiplex im Kanal 5C verwiesen, der dann dort verfügbar sein wird. Nach einem einmonatigen Simulcastbetrieb wird anschließend in beiden Gebieten die parallele analoge UKW-Ausstrahlung der bisherigen zwei Deutschlandradio-Programme gänzlich eingestellt. Das Deutschlandradio bezeichnet die beiden Sendegebiete als „Modellregionen“. Im bayerischen Mittenwald/Krün/Wallgau leben rund 10.000, auf Helgoland rund 1400 Menschen.

Das Deutschlandradio plant die Aufschaltung der bundesweit verfügbaren DAB+Programmangebote in Mittenwald und auf Helgoland mit Informationsveranstaltungen zu begleiten und vor Ort Fragen rund um DAB+ zu beantworten.

Insbesondere das Deutschlandradio hat großes Interesse an einem Umstieg hin zu DAB+. Die Sendeanstalt hat nur wenige leistungsstarke UKW-Frequenzen, aber einen bundesweiten Sendeauftrag. Sie muss deshalb ein großes und teures UKW-Netz mit zahllosen Kleinsendern unterhalten und könnte, wenn sich DAB+ durchsetzt, Kosten einsparen. Der Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur nutzen zusammen aktuell bundesweit 305 UKW-Frequenzen, ab Herbst werden es dann 301 sein.

„Die weiteren Planungen sehen vor, ab dem Jahr 2021 sukzessive die terrestrische Simulcastausstrahlung zu reduzieren und weitere UKW-Sender außer Betrieb zu nehmen. Das Ziel ist, nach 2025 den vollständigen Umstieg auf das terrestrische Digitalradio DAB+ abzuschließen“, schreibt Chris Weck, Deutschlandradio Hauptabteilungsleiter Technik und Infrastruktur, im Editorial der aktuellen Ausgabe des Deutschlandradio-Programmhefts.

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