Ausschreibung für neues Privatradio in NRW: deinfm und NOWFM mit ähnlichen Sendekonzepten

Auf die mit Spannung erwartete Ausschreibung der UKW-Frequenzkette in Nordrhein-Westfalen gingen Ende April zwölf Bewerbungen, mit 13 Programmangeboten, fristgerecht ein. Bereits lange im Vorfeld der Ausschreibung war klar, dass sich die NRW-Zeitungsverleger mit einem Jugendradio unter dem Arbeitstitel „deinfm“ bewerben werden. So schien es auch im Vorfeld der Ausschreibung als sicher, dass der Gewinner damit schon fest steht.

Neben dem aussichtsreichsten Bewerber „deinfm“ hat sich aber auch eine zweite Anbietergemeinschaft für ein Jugendradio beworben. Unter dem Namen „NOWFM“ planen die Neue Welle, REGIOCAST, Ströer, NORFOM und RauteMusik ebenfalls ein Jugendradio. Die Zielgruppe scheint aber nicht die einzige Gemeinsamkeit der beiden Bewerbergruppen zu sein. Zumindest wenn man die beiden Presseinformationen zu den geplanten Programmvorhaben miteinander vergleicht.

Pressemitteilung von NOWFM von Anfang Mai 2014

Die jungen Hörerinnen und Hörer aus NRW werden bei NOWFM aktiv in die Programmgestaltung einbezogen und können sich selbst jederzeit und von überall am Programm des Senders beteiligen. Parallel haben die Hörerinnen und Hörer die Möglichkeit, eigene Substreams inhaltlich zu gestalten, Musik zu voten, Streams zu kommentieren und mit Dritten zu teilen. Diese Form der unmittelbaren Partizipation der Nutzer an der Ausgestaltung eines Hörfunkprogramms greift die Realität sozialer Medien auf und schafft ein Konvergenzangebot, das in Nordrhein-Westfalen und auch sonst in Deutschland noch nicht existiert.

Pressemitteilung von deinfm aus der vergangenen Woche

Geschäftsführer Jan-Uwe Brinkmann: „Die Hörer und Nutzer werden in die Gestaltung des Programms und der Webchannels sehr direkt eingebunden, sei es durch interaktive Streams mit unterschiedlichen Musikformaten, die Mitbestimmung von Playlists oder auch durch die Einbindung eigener Inhalte – über das klassische Web, über Apps, per Social Media und unterwegs über das mobile Web. Hörer können sogar eigene Shows via Streaming ausstrahlen lassen. Eine Reihe von innovativen Ansätzen, die es so in Deutschland noch nicht gibt“,

Es wird also spannend ob sich die Medienkommission der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) für die Platzhirsch-Variante entscheidet oder die Anbietergemeinschaft um NOWFM bevorzugt. Möglich ist aber auch eine Entscheidung zugunsten eines anderen Anbieters. So dürfte sich auch das Kölner domradio Hoffnungen auf die Frequenzkette machen.

Am Montag werden die Bewerber angehört und bekommen die Möglichkeit ihre Senderkonzepte näher vorzustellen. In ihrer Sitzung am 12. Dezember 2014 will die Medienkommission dann über den Gewinner entscheiden.

Lokalfunkmacher, RTL und FFH treten gemeinsam mit Jugendradio an
Mit 49 Prozent größter Gesellschafter bei deinfm ist die Pressefunk Nordrhein-Westfalen, die bereits die Mehrheit an radio NRW hält. Weitere Gesellschafter sind RTL Radio Deutschland, RADIO/TELE FFH und der Verband Lokaler Rundfunk in Nordrhein-Westfalen.

Die Programmgestaltung bei deinfm verantwortet ein Programmrat, den der Verband Lokaler Rundfunk besetzt.

NOWFM für Nordrhein-Westfalen: Anbietergemeinschaft aus Ströer, RauteMusik, Die Neue Welle, NORFOM und REGIOCAST
An NOWFM halten die Gesellschafter Ströer, Die Neue Welle, NORFOM und REGIOCAST Anteile zu gleichen Teilen. Die NORFOM schickt zugleich ihre Beteiligung RauteMusik ins Rennen, die eine besondere Bedeutung bekommen soll. So ist geplant NOWFM, aus der Heimatstadt von RauteMusik, aus Aachen auszustrahlen.

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